Inhaltsverzeichnis
Einführung
Worum geht es in The Fraud? Dieser Roman von Zadie Smith spielt im Jahr 1873. Er erkundet Themen wie Wahrheit, Täuschung und gesellschaftliche Fassaden. Durch das Leben von Eliza Touchet erleben wir einen gefeierten Gerichtsfall—den Tichborne-Prozess—während wir in das Leben ehemaliger Sklaven und literarischer Figuren eintauchen. Die Geschichte verbindet Jamaika und Großbritannien und versucht, die Komplexitäten von Identität und gesellschaftlichen Bedingungen herauszustellen.
Buchdetails
Titel: The Fraud
Autor: Zadie Smith
Erstveröffentlichung: 5. September 2023
Seiten: 464
Bewertungen: 3.31/5 (122,188 Bewertungen, 3,296 Rezensionen)
Zusammenfassung von The Fraud
Überblick über “The Fraud”
In Zadie Smiths erstem historischen Roman „The Fraud“, der im Jahr 1873 spielt, begegnen die Leser Mrs. Eliza Touchet, einer schottischen Haushälterin. Eliza ist nicht nur die Haushälterin, sondern auch die Cousine von William Ainsworth, einem einst berühmten Romanautor. Nach drei Jahrzehnten in relativer Obscurität mit William hat sie komplexe Ansichten über Literatur und Gerechtigkeit. Mit scharfem Verstand ist Eliza skeptisch gegenüber dem Talent ihres Cousins und betrachtet seine literarischen Kollegen, insbesondere Charles Dickens, als Tyrannen und Moralisierer. Ihre Welt ist geprägt von Bedenken über die Gesellschaft, von Abolitionismus bis zu Klassenkämpfen, und führt zu tiefen Fragen über Authentizität und Darbietung im Leben.
Elizas Perspektive und Beziehungen
Eliza ist eine zentrale Figur, die die Spannung zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichen Überzeugungen verkörpert. Ihre scharfen Beobachtungen offenbaren die Heuchelei, die das viktorianische England durchdringt, insbesondere in Bezug auf Sklaverei und Klassenunterschiede. Während sie sich an Debatten über Abolitionismus beteiligt, sieht sie oft ihre Werte herausgefordert und von ihrem eigenen Privileg in Konflikt gebracht. Im Mittelpunkt dieser Erkundung steht ihre Beziehung zu William Ainsworth, dessen literarische Karriere inmitten von Reichtum und schwindender Glorie schwindet. Eliza tritt als starke Stimme gegen die Ungerechtigkeiten auf, die sie beobachtet, und kämpft mit ihrer Rolle in einem System, das von Unterdrückung profitiert.
Die Erzählung legt detailreich die Freundschaften und Allianzen innerhalb literarischer Kreise dar, die mit berühmten Namen wie Dickens und Thackeray gespickt sind. Elizas Offenheit in Diskussionen über diese Figuren verleiht dem Buch eine humorvolle und zugängliche Note und lädt die Leser ein, über die moralische Ambiguität ihrer Handlungen nachzudenken.
Der Tichborne-Prozess: Eine zentrale Plotlinie
Ein ebenso bedeutender Aspekt der Geschichte dreht sich um den sensationellen Tichborne-Prozess. Dieses historische Ereignis fesselt Elizas Interesse und ganz England, während die Identität von Sir Roger Tichborne in Frage gestellt wird. Arthur Orton, ein australischer Metzger, behauptet, der verschollene Erbe eines adeligen Vermögens zu sein und stellt gesellschaftliche Konzepte von Identität und Wahrheit in Frage. Während England von diesem Prozess faszinert ist, wird Andrew Bogle, ein ehemaliger Sklave aus Jamaika, zu einem entscheidenden Zeugen. Auf einer Zuckerplantage aufgewachsen, versteht er die tiefen Kosten des Reichtums und lehrt die Leser über den menschlichen Aspekt, der oft durch gesellschaftliche Fassaden verschleiert wird.
Der Prozess wirft grundlegende Fragen zu Authentizität und Täuschung auf. Kann das wahre Ich durch Verlangen oder Umstände korrumpiert werden? Während Eliza über diese Themen nachdenkt, offenbart Bogles Leben die emotionalen und gesellschaftlichen Folgen von Wahrheit und Lügen. Durch ihre sich überschneidenden Erzählungen zwingt Smith die Leser, sich mit der Rolle der Selbsttäuschung und den Manipulationen auseinanderzusetzen, die zwischenmenschliche Beziehungen prägen.
Kontraste und Konflikte innerhalb der Erzählung
Smith verwendet eine komplexe Erzählstruktur, die die Plots von Eliza, dem Tichborne-Prozess und Andrew Bogles Hintergrundgeschichte miteinander verwebt. Dieses Vorgehen kann ambitioniert erscheinen, führt jedoch gelegentlich zu Diskontinuitäten. Das Buch ist reich an Geschichte, doch Kritiker äußern Bedenken bezüglich des Tempos und der kohärenten Erzählung. Kurze Kapitel, die zwischen verschiedenen Zeitlinien und Perspektiven wechseln, können die Leser verwirren. Einige mögen diese Komplexität als stilistische Wahl wahrnehmen, die die unvorhersehbare Natur von Wahrheit und Erzählung hervorruft.
Auf der einen Seite kämpft Eliza mit ihrer Identität als Frau von Privilegien und behauptet ihre Unabhängigkeit in einer von Männern dominierten literarischen Welt. Währenddessen trägt Bogles kraftvolles Zeugnis nicht nur dazu bei, die Einsätze im Prozess zu erhöhen, sondern macht die Leser auch auf die Kämpfe aufmerksam, mit denen marginalisierte Personen innerhalb der Gesellschaft konfrontiert sind. Die Kontraste zwischen ihren Erfahrungen verdeutlichen tiefere Ungleichheiten und verstärken das Thema der Betrügerei bei verschiedenen Charakteren.
Eine Reflexion über Identität und Täuschung
„The Fraud“ ist letztendlich ein Roman über die Komplexität von Identität und sozialen Strukturen, die die Wahrheit verdecken. Die verschiedenen Charaktere, von Eliza über Orton bis hin zu Dickens, verkörpern verschiedene Formen der Täuschung—ob absichtlich oder unabsichtlich. Fragen zur Authentizität durchdringen die Erzählung und kulminieren in einer fesselnden Erkundung dessen, was es bedeutet, eine persönliche Wahrheit in einer Gesellschaft zu konstruieren, die von Fassaden lebt. Smith regt die Leser an, über die anhaltenden Kämpfe um Gleichheit und Gerechtigkeit nachzudenken und Verbindungen zu zeitgenössischen gesellschaftlichen Fragen zu ziehen, was dieses Werk bemerkenswert relevant erscheinen lässt.
Obwohl „The Fraud“ Herausforderungen mit seiner weitreichenden Erzählung und den diversen Charakteren präsentiert, schafft Smiths scharfe Schreibe und ihre zum Nachdenken anregenden Themen ein fesselndes Erlebnis. Die Spannung zwischen persönlichen und sozialen Wahrheiten zieht sich durch den Roman und wirft zeitlose Fragen zu Identität, Moralität und dem Wesen menschlicher Verbindung auf. Mit Momenten des Humors und scharfer Einsichten verwoben, verbindet Smiths erster Ausflug in die historische Fiktion auf wunderschöne Weise die Leben derjenigen, die in einer Landschaft navigieren, die mit Ungerechtigkeit durchzogen ist.
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Alternative Buchcover
Zitate
- “Das Seltsame an guten Menschen, stellte Eliza fest, war die Art und Weise, wie sie diese Qualität überall und bei jedem sahen, während sie in Wahrheit selten ist.”―Zadie Smith, The Fraud
- “Aber es ist das perverse Geschäft der Spiegel, Frauen nie im gegenwärtigen Moment über ihre Schönheit zu informieren, sondern stattdessen ein System grausamer Verzögerung zu bevorzugen.”―Zadie Smith, The Fraud
- “Es ist nicht das Recht des Gefangenen, seine Zelle zu öffnen, das in Frage steht; Frau Touchet, es ist der Betrug des Gefängniswärters, zu behaupten, einen Mann überhaupt inhaftiert zu halten. Das eine ist selbstverständlich. Das andere, völlig kriminell.”―Zadie Smith, The Fraud
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Charaktere
- Eliza Touchet: Eine schottische Haushälterin und Aktivistin, die skeptisch gegenüber dem literarischen Kreis ist, in dem sie sich bewegt.
- Andrew Bogle: Ein ehemaliger versklavter Mensch aus Jamaika, dessen Einblicke einen starken Kontrast zu Elizas Leben in England liefern.
- William Ainsworth: Elizas Cousin durch Heiratsverhältnisse, ein Romanautor, der einen künstlerischen Rückgang erlebt, während er im Schatten des literarischen Riesen Charles Dickens steht.
- Charles Dickens: Der bekannte Autor, der als moralischer Tyrann dargestellt wird und für seinen eigenen Status kämpft.
- Sir Roger Tichborne: Das Subjekt des berüchtigten Gerichtsverfahrens, das behauptet, der verschollene Erbe zu sein, umgeben von öffentlicher Besessenheit.
- Arthur Orton: Der Betrüger, der den Titel Tichborne beansprucht und Debatten über Identität und Wahrheit anheizt.
- Mrs. Ainsworth: Williams Frau, die die Komplexität des familiären Bereichs verstärkt.
- Edward Kenealy: Der Anwalt, der Orton verteidigt und bekannt ist für seine theatralischen rechtlichen Taktiken.
Haupterkenntnisse
- Themenuntersuchung: Der Roman behandelt Themen wie Wahrheit und Täuschung und unterstreicht gesellschaftliche Fassaden.
- Komplexe Charaktere: Eliza und Andrew fungieren beide als Prismen, die die Komplexität ihrer jeweiligen Welten widerspiegeln.
- Historischer Kontext: Smith verbindet Jamaika und Großbritannien und beleuchtet die Spannungen der Postkolonialzeit und die Rassenidentität.
- Kritik an der Gesellschaft: Die Geschichte kritisiert die moralische Bankrottierung prominenter Figuren wie Dickens.
- Verflochtene Erzählungen: Die Gegenüberstellung von Elizas häuslichem Leben mit dem rechtlichen Drama des Tichborne-Falls erzeugt reichhaltige Ebenen.
Spoiler
Spoiler:
ACHTUNG: Der folgende Abschnitt enthält Spoiler!
Der Tichborne-Prozess endet in einer Niederlage für die Wahrheit, was eine Gesellschaft zeigt, die bereit ist, Falschheit zu akzeptieren. Eliza hat komplexe Beziehungsdynamiken sowohl mit Ainsworth als auch mit der Familie Ainsworth.
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